Fragen & Antworten

FAQ für Eltern - Antworten auf häufige Fragen.

Womit beschäftigt sich die Kinder- und Jugendhilfe eigentlich genau?

Die Kinder- und Jugend­hilfe soll Eltern und Kinder unter­stützen. Das gilt vor allem dann, wenn Familien zuhause unverhofft in schwere Krisen oder Not­situa­tionen geraten. Manchmal laufen die Dinge so schief, dass sogar das Jugend­amt eingreift. Entweder weil Eltern sich über­fordert fühlen oder weil es den Kindern nicht gut geht – oder beides. Wenn die Schwierig­keiten zunehmen und schließlich allein einfach nicht mehr in den Griff zu bekommen sind, sucht das Jugend­amt Unterstützungs­möglich­keiten für Eltern und Kinder gleicher­maßen. Uns zum Beispiel.

Warum sollte es mit Unterstützung der Kinder- und Jugendhilfe besser laufen?

Wir haben den Vorteil, nicht unmittelbar von den Proble­men betroffen zu sein. Wir sind nicht in sie verstrickt. Das macht es möglich, einen Blick „von außen“ auf die Dinge zu werfen. So fällt es oft leichter, Ansatz­punkte für neue Lösungen zu finden und Familien damit weiter­zuhelfen. 

Können Eltern sich direkt an die Kinder- und Jugendhilfe wenden?

Auf jeden Fall. Wenn Eltern sich hilflos oder ratlos fühlen und Unter­stützung bei der Bewälti­gung von Problemen brauchen, sollten sie das tun. Erste Anlauf­stelle sind jedoch in der Regel die Jugend­ämter vor Ort. 

Was haben Jugendamt und Kinder- und Jugendhilfe miteinander zu tun?

Wir arbeiten zusammen. Denn erst wenn das Jugend­amt zustimmt, können wir mit unserer Arbeit anfangen. Wir werden vom Jugend­amt beauftragt. Dabei haben aber auch die Eltern ein Mitsprache­recht. 

Was ist ein Hilfeplangespräch?

Dieses Gespräch steht immer am Anfang unserer Arbeit. Die Eltern, das Jugend­amt und die Einrich­tung der Kinder- und Jugend­hilfe setzen sich zusammen, um darüber zu beraten, was sich in Zukunft ändern sollte, um Probleme zu bewäl­tigen, und wie die best­mögliche Hilfe­stellung dafür aussehen könnte. Letztlich geht es hier darum, ein Familien­leben zu ermög­lichen, in dem sich alle gut aufge­hoben und sicher fühlen.

Was kostet die Unterstützung durch die Kinder- und Jugendhilfe?

Fast alle Kosten werden vom Jugend­amt über­nommen. Wenn wir Kinder in unseren Wohn­gruppen aufnehmen, ist für Essen, Trinken, Schlafen, Kleidung und sogar ein Taschen­geld gesorgt. Wenn Eltern über das Bürger­geld versorgt werden und im Leistungs­bezug stehen, entfallen die Kosten. Einzig das Kinder­geld wird einbehalten.

Bekomme ich mein Kind auch wieder zurück?

Das ist das Ziel. Niemand will und darf ein Kind einfach von seiner Familie trennen. Es soll nur sicher­gestellt werden, dass Eltern und ihre Kinder gut und gern zusammen­leben können. Wann das wieder möglich ist und was dafür nötig ist, wird ebenfalls im Hilfe­plan­gespräch geklärt. Die Ziele, die hier mit­einander verab­redet werden, müssen erreicht sein.

Wie leben die Kinder in der Kinder- und Jugendhilfe?

Die Kinder leben in Wohn­gruppen zusammen. In den meisten Gruppen bei uns leben fünf Kinder, die von einem sechs­köpfigen pädago­gischen Team und einer zusätz­lichen Haus­wirtschafts­kraft rund um die Uhr begleitet werden. Jede Gruppe hat ein eigenes Wohn­haus, die Kinder haben Einzel­zimmer. Es gibt Wohn- und Ess­zimmer. Eigentlich sieht es so aus wie in jedem großen Familien­haushalt.

Wer wählt die Wohngruppe aus?

Eltern, Kinder und Jugendamt entscheiden gemeinsam, welche Unter­stützung nötig und wo dafür der beste Platz ist. Auch wir sind an diesem Prozess beteiligt.

Was passiert in den Wohngruppen?

Die Kinder führen ein Leben wie jedes andere Kind. Es gibt Früh­stück, Mittag­essen, Abend­essen und dazwischen Schule oder Aus­bildung und Freizeit. Die Kinder spielen dann oder machen Sport. Manch­mal stehen auch Arzt­besuche oder Ausflüge an. Die Kinder üben, ver­antwortungs­voll mit sich selbst und anderen umzugehen.  

Sind Besuche der Kinder möglich?

Eltern sind uns eigentlich immer will­kommen, denn sie sind sehr wichtig für ihre Kinder. Die Besuche müssen aber auch gut sein für das Kind. Daher ist es der beste Weg, einen mög­lichen Besuch vorher mit dem pädago­gischen Team zu vereinbaren.

Mit wem bespreche ich wichtige Themen, die mein Kind betreffen?

Jedes Kind bei uns hat eine feste Bezugs­person, die dann auch für die Eltern jederzeit ansprech­bar ist. Auch die Gruppen­leitungen sind erreichbar.

Bei wem kann ich mich beschweren, wenn ich unzufrieden bin?

Am besten zunächst bei der Gruppen­leitung. Aber auch die Bereichs- oder Ein­richtungs­leitung steht dafür zur Verfügung. Sollten sich die Probleme auch dann noch nicht klären lassen, kann man sich ans Jugend­amt wenden. In den meisten Fällen ist das aber gar nicht nötig. Meistens lassen sich die Dinge zur Zufrieden­heit aller klären.